Einen Scheck über 500 Euro überreichten dieser Tage Vertreter der SV (Schülerverwaltung) der Galileo-Schule Bexbach an den Kinder-Hospizdienst Saar. Mit vielerlei Verkaufsaktionen hatten die Schüler unter der Federführung von Vertrauenslehrerin Gerda Scheel Spenden gesammelt. So wurden in der Weihnachtszeit Plätzchen und Weckmänner verkauft, unlängst waren Brezeln und zuletzt Eis am Stiel viel gefragte Abwechslungen auf dem Pausen-Speiseplan der Schüler.

Die Koordinatorin des Kinder-Hospizdienstes Heike Kirch war zur offiziellen Scheck-Übergabe nach Bexbach gekommen und nutzte die Gelegenheit, den Klassensprechern und SV-Mitgliedern die Arbeit ihres Dienstes vorzustellen. „Unser Ziel ist es, schwerstkranke oder schwer behinderte Kinder und Jugendliche und deren Familien vor allem zu Hause zu unterstützen, zu begleiten und dafür Sorge zu tragen, dass eine gewisse Lebensqualität der Betroffenen so lange wie möglich erhalten bleibt“, erläuterte die Koordinatorin. In einem mitgebrachten kurzen Video erhielten die emotional sichtbar angesprochen Schüler Einblicke in die tägliche Auseinandersetzung mit den Themen Krankheit und Sterben. „Es ist ein Schlag aus heiterem Himmel, die Diagnose ist furchtbar: Ihr Kind hat nicht mehr lange zu leben. Diesen Familien muss geholfen werden und daher danke ich euch im Namen aller Betroffenen ganz herzlich für euer Engagement“, lobte der Tagesgast den Einsatz der Schülerinnen und Schüler.

In einer der von Frau Scheel regelmäßig organisierten internen SV-Klausurtagungen im Schullandheim Oberthal war man letztes Jahr auf die ehrenamtliche Tätigkeit des Kinderhospizdienstes aufmerksam geworden und hatte spontan beschlossen zu helfen. „Es war an der Zeit, auch eine humanitäre Hilfsaktion im Saarland zu unterstützen“, erläuterte Frau Scheel den Ansatz ihres Engagements vor dem Hintergrund der schon seit Jahren bestehenden Partnerschaft zu einer indischen Mädchenschule. „Gerade solche Organisationen, die nicht im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen, sind zwingend auf finanzielle Unterstützung angewiesen,“ so Frau Scheel weiter. Auch für die Schüler war es der richtige Partner, dem man das erwirtschaftete Geld zukommen ließ. „Ich kann mir gut vorstellen, wie wichtig auch für Geschwister und Eltern eines so schwer kranken Kindes die Unterstützung von außen ist“, meinte stellvertretend Schülersprecher Tim Junck.

Wie plötzlich und unerwartet der Ernstfall eintreten kann, erlebten alle Beteiligten, als mitten in der Übergabe-Aktion das Handy der Koordinatorin Kirch klingelt: Am anderen Ende eine Krankenschwester, die die traurige Mitteilung überbrachte, dass eines der betreuten Kinder soeben verstorben sei. Daher verabschiedete sich die Hospiz-Vertreterin schneller als geplant, um wieder einmal zu trösten und zu helfen. Für die Schülervertretung blieb die Gewissheit, Gutes getan zu haben und die feste Absicht, auch künftig Engagement über den Schulalltag hinaus zu zeigen. Weitere Infos unter www.kinderhospizdienst-saar.de