15.12.2014 19:36 Alter: 9 Jahre
Kategorie: Aktuelles, Gesamtschule Bexbach, Klassenfahrten, Projekt

Galileo-Schule Bexbach auf Studienfahrt nach Verdun


Bildeindrücke von der Studien- und Familienfahrt nach Verdun, Fotos 1 bis 3 (Fotos: Fam. Hoffmann)

Die Kriegsschauplätze um Verdun gehören sicher nicht zu den klassischen Ausflugszielen für saarländische Familien. Um so erstaunlicher, auf welch großes Interesse das Angebot der Didaktikleiterin und Geschichtslehrerin Steffi Philippi stieß, als sie im Rahmen der sogenannten „Fit-in-…-Kurse“ eine Studienfahrt für Schüler und ihre Familien plante. Als der Reisebus dann am frühen Samstagmorgen in Bexbach abfuhr, war er mit rund 50 Teilnehmern bis auf den letzten Platz besetzt. Mit an Bord: Axel Brück und George Hallermayer von der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend Saar (aej Saar). Die beiden waren als Fachreferenten dafür zuständig, die sicherlich nicht leichte Geschichtskost kind- und erwachsenengerecht aufzuarbeiten.

Bereits während der Anreise wurden die Teilnehmer auf das Reiseziel eingestimmt. Mittels Filmdokumentation über die Schlacht von Verdun vermittelten die Fachreferenten erste historische Hintergründe des schrecklichen Geschehens.

Vor Ort angekommen, galt es dann, zahlreiche geschichtsträchtige Stätten des 1. Weltkrieges zu erkunden und Geschichte immer wieder hautnah zu erfahren. Zu den Stationen zählten unter anderem ein Schlachtfeld, Fleury - dieses Dorf zählt zu den sogenannten „Zerstörten Dörfern (Villages détruits)“, die nicht wiederaufgebaut wurden, ein Bajonettgraben, ein Soldatenfriedhof, das Fort sowie das Beinhaus von Douaumond.

„Manchmal war man einfach nur sprachlos bei der Vorstellung, welche Grausamkeiten hier stattgefunden haben“, war Schülerin Julia Lederer noch nach Tagen sichtlich ergriffen von der Situation vor Ort.  Freundin Luisa Peehs war mit ihrer Mutter mitgefahren und war sich sicher, „diese Bilder so schnell nicht zu vergessen.“

Doch auch für die erfahrene Lehrkraft war das Gesehene und Gehörte tief bewegend: „Selbst mich hat die Fahrt zum Grübeln gebracht – das schreckliche und unmenschliche Gesicht des Krieges ist in Verdun auch heute noch unmittelbar erfahrbar.  Menschen können Mitmenschen Grausamstes antun, Menschen müssen im Krieg Unvorstellbares erleiden“, so Kursleiterin Philippi.

Natürlich sollte bei all diesen ernsten Themen und Gedenkstätten auch ein wenig Muse zum Verschnaufen bleiben. So war zum Abschluss des Tages ein rund einstündiger Bummel durch die Innenstadt von Verdun vorgesehen, was von den Teilnehmern dankend angenommen wurde.

In den kommenden Wochen, wird diese Studienfahrt auch im Schulalltag immer wieder Gegenstand der Diskussion sein, wenn nämlich im Rahmen des GW-Unterrichtes (Gesellschaftswissenschaften) das Thema „Erster Weltkrieg“ ansteht oder aber man über die vielen aktuellen Kriegsschauplätze der Welt ins Gespräch kommt.

„Wichtiger als für das Fach Geschichte zu lernen ist es, aus der Geschichte zu lernen. Geschichte darf auch in der Schule nicht als Ansammlung von Zahlen und Fakten verstanden werden, sondern als Abbild der menschlichen Schicksale der Vergangenheit“, machte am Ende der Fahrt Kursleiterin Philippi allen Teilnehmern ihren persönlichen didaktischen Ansatz bewusst. Ob der immens positiven Resonanz ist man sich seitens der Schule sicher, diese Studienfahrt auch im nächsten Schuljahr wieder anbieten zu wollen.

R. Klaus

(In der Dateianlage unten stehen Ihnen weitere Bildeindrücke unserer Studienfahrt mit Fotos, die Familie Hoffmann erstellt hat, in sieben Teilen zur Ansicht als PPTX-Dateien zur Verfügung.)