Detailansicht

26.06.2019 18:24 Alter: 5 Jahre
Kategorie: Aktuelles, Arbeitsgemeinschaften, Auszeichnungen, Gesamtschule Bexbach, Partner, Projekt, Veranstaltungen Arbeitsgemeinschaften

Ausstellung in Homburg: Schüler mit kunsthandwerklichem Geschick: Onlineartikel aus der SZ von Sebastian Dingler vom 14.06.2019


Schüler der Galileo-Schule haben aus Holzpaletten einen Pokertisch zusammengeschraubt und veredelt. Foto: Sebastian Dingler (SZ, 14.06.2019)

Onlineartikel aus der SZ von Sebastian Dingler vom 14.06.2019:

Link:

https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saar-pfalz-kreis/homburg/eroeffnung-der-ausstellung-kunst-und-handwerk-mit-schuelerarbeiten-in-homburg_aid-39448641

„Kunst und Handwerk“, so hieß eine Ausstellung, die im vergangenen September in der Hauptstelle der Kreissparkasse in der Homburger Talstraße eröffnet wurde. Dozenten der Artefix-Kunstschule hatten damals Kunst ausgestellt, die auf handwerkliche Weise hergestellt wird – etwa Filzarbeiten, Bildhauerei, Töpfern oder Radierungen. Schon während der Vorbereitung auf jene Schau kam die Idee auf, ob sich dieses Kunst-Handwerken nicht gut für eine Projektarbeit an Schulen eignen würde. Gesagt, getan: Die Artefix-Dozenten gingen für sechs Schulstunden an 16 Schulen des Saarpfalz-Kreises, beziehungsweise die Klassen kamen zur Kunstschule nach Homburg.

Was mit den Schülern erarbeitet wurde, kann jetzt im selben Raum bewundert werden wie die Kunstwerke der Artefix-Dozenten seinerzeit. Die Exponate können sich sehen lassen: Da gibt es Filz- und Töpferarbeiten der Theo-Carlen-Schule in Ommersheim, Radierungen der Gemeinschaftsschule Neue Sandrennbahn in Erbach, Schmuck und Stofffiguren der Grundschule Bruchhof, Filzarbeiten und Schmuck von der Grundschule Kirkel-Neuhäusel sowie Keramik und Schmuck von der Grundschule Luitpold aus Erbach. Mit Palettenholz arbeiteten die Schüler der Schule am Webersberg, die daraus einen Stuhl herstellten. Das vielleicht imposanteste Stück hatten die Schüler der Bexbacher Galileo-Schule angefertigt: Aus Holzpaletten sägten und schraubten sie einen Pokertisch zusammen, dem sie mithilfe eines Gasbrenners auch noch eine antike Optik verpassten. „Wir hatten die Idee gemeinsam, weil wir in der Klasse immer gepokert haben“, erzählte Schülerin Lara Lemasti. Zur tatkräftigen Hilfe stand Bildhauer Michael Hussmann bereit. „Wir haben noch viel mehr Material verbraucht. Das finde ich auch wichtig: Erstmal Material zersägen, zerstören, wie auch immer. Dass man erstmal ein Gefühl dafür bekommt.“ 

Öffnungszeiten

Die Ausstellung „Kunst und Handwerk“ im Kundenfoyer der Kreissparkasse hat während der Geschäftszeiten geöffnet und läuft noch bis zum 28. Juni.

Ebenfalls an die Galileo-Schule ging die Bildhauerin Barbara Hilgers. Sie beklagte ein wenig die Kürze der Zeit: „In den sechs Stunden kann man nicht so viel machen.“ Sie ließ den Schülern freie Wahl bei der Umsetzung ihrer Ideen. Die konnten sich während des Werkens noch ändern: Einer, der eigentlich eine Schüssel aus Stein anfertigen wollte, aber dann viel Bruchschaden erlitt, erklärte den Rest seines Werkstücks einfach zum Teil eines Seeungeheuers, der über die Wasseroberfläche geraten ist. „Der Prozess ist das wichtigste an der Sache“, so Hilgers dazu. Bei anderen Skulpturen musste der Betrachter weniger Fantasie aufbringen, da war erkennbar, dass es sich um eine Eidechse, einen Schuh oder eine Pfeilspitze handelte.

Angela Dittmann von der Grundschule Kirkel-Neuhäusel war mit ihrer Klasse 3a mit dem Zug nach Homburg ins Artefix-Studio gefahren: Dort lernten die Kleinen das Nassfilzen. „Die haben schwer gearbeitet, das Nassfilzen erfordert nämlich eine gewisse Anstrengung.“

Von den 16 involvierten Schulen konnten aus Platzgründen nur zehn bei der Ausstellung mitmachen. Der Chor der Grundschule Luitpold hatte zur Ausstellungseröffnung einen Song einstudiert, eine Umdichtung des Liedes „Anders als du“. Die Artefix-Musikpädagogin Susanne Kempf ließ die Anwesenden ein selbst komponiertes Lied mitsingen. Sparkassenvorstand Ralph Marx nannte in seiner Einführung die Zahlen: 11 000 Euro hatte die Stiftung für Kultur und Umwelt der Kreissparkasse in das Projekt gesteckt. Damit konnten 380 Schüler etwas Kunsthandwerkliches erschaffen. Als ein Schüler der Galileo-Schule in seiner Ansprache sagte, er freue sich, wenn weitere solche Projekte von der Kreissparkasse finanziert werden könnten, erhielt er spontanen Applaus. Marx versprach: „Wir werden das also in der Stiftung prüfen, ob wir ein Anschlussprojekt darstellen können. Die positive Resonanz, die wir heute mitnehmen, kann in so eine Entscheidung hineinspielen.“