Begrüßungs-Café für syrische Familien an der Galileo-Schule Bexbach
„Ich habe mir Gedanken gemacht, wie es mir erginge, wenn ich in ein fremdes Land käme. Dort gäbe es ein neues System, neue Regeln, die ich verstehen und kennen lernen muss.“ Die beiden Schulelternsprecherinnen Heike Knapp und Helga Thissen fanden gleich zu Beginn die richtigen Worte, um Ohren und Herzen der Angesprochenen zu öffnen. Die Idee zu einem „Begrüßungs-Café“ für Flüchtlingsfamilien hatte die Didaktikleiterin der Schule, Stephanie Philippi. Schnell waren Kaffee, Tee und Kuchen organisiert, die geräumige Schulküche vorweihnachtlich dekoriert und in lockerer Runde saßen die rund zwanzig syrischen Kinder, die derzeit an der Galileo-Schule unterrichtet werden, mit ihren Eltern oder Verwandten, der Schulleitung, Elternvertreterinnen, Lehrkräften und ehrenamtlichen Helfern zusammen.
Ziel dieses morgendlichen Treffens war es, so Philippi, die Familien der Flüchtlingskinder über die Sitten, Gebräuche und Regeln an der neuen, deutschen Schule zu informieren. Frau Al-Kadimi hatte die Aufgabe der Dolmetscherin übernommen und erläuterte den interessiert lauschenden Gästen wort- und gestenreich das Gesagte. Auch ein Merk- und Infoschreiben für die größtenteils syrischen Eltern hatte sie ins Arabische übersetzt.
Vom Ablauf eines ganz normalen Schultages mit Beginn, Pausenzeiten und Schulschluss über Themen wie Klassenarbeiten, Hausaufgaben, Noten und Zeugnis bis hin zu Verhaltensregeln bezüglich Handy-Nutzung, Begrüßung, Streitkultur oder Respekt reichten die Themenbereiche. Die beiden Lehrerinnen Tamara Ernst und Silke Heidenmann unterrichten die Migranten-Kinder täglich über vier Schulstunden in zwei Anspruchsniveaus in der deutschen Sprache. In der 5. und 6. Stunde nehmen die Kinder dann am regulären Unterricht ihrer jeweiligen Klasse teil.
Diesen differenzierten Unterricht zu koordinieren, ist Aufgabe von Lehrerin Apollonia Hary. Nach den überaus positiven Reaktionen und interessierten Nachfragen der Flüchtlingsfamilien ist zu erwarten, dass dies zwar das erste, sicherlich aber nicht das letzte Treffen in diesem Kreis sein wird. Vielleicht wird beim nächsten Treffen schon einer der neuen Schüler den Part des Übersetzers übernehmen können, denn die Kinder und Jugendlichen lernen „sehr sehr schnell und werden im Gebrauch der deutschen Sprache von Tag zu Tag sicherer“, stellte Tamara Ernst abschließend zufrieden fest.
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