Ausstellung an der Galileo-Schule Bexbach: 100 Jahre Erster Weltkrieg – gegen das Vergessen

Schüler der Klassenstufe 10 studieren die Schautafeln zur Ausstellung zum 1. Weltkrieg (Foto: R. Klaus).

Einen ungewöhnlich intensiven Einblick in die Zeit des Ersten Weltkrieges (1914-18) gab es dieser Tage für die Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 10. Der VDK (Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.) hat die Ausstellung „100 Jahre Erster Weltkrieg – gegen das Vergessen“ zusammengestellt und diese bereits an drei anderen saarländischen Schulen gezeigt. Die Fachvorsitzende für den Bereich Gesellschaftswissenschaften, Frau Apollonia Hary, war auf dieses Angebot aufmerksam geworden und hat die Ausstellung zusammen und damit verbunden kompetente Referenten eingeladen. „Der Lehrplan sieht vor, entweder am Ende des achten oder zu Beginn des neunten Schuljahres den Ersten Weltkrieg zu behandeln“, erläuterte die Fachfrau den Ansatz zu dieser Aktion gleich zu Beginn des Schuljahres.

Mit der knapp 50 Schautafeln umfassenden Ausstellung waren hochkarätige Referenten und Gäste mit dem VDK-Landesvorsitzenden Werner Hillen an unsere Schule gekommen, u.a auch Doris Deutsch, die Witwe von Alex Deutsch. Dieser hatte sich als Auschwitz-Überlebender zur Aufgabe gemacht, als Zeitzeuge jungen Menschen seine Lebensgeschichte zu erzählen, um zu verhindern, dass so etwas noch einmal geschieht.

Den Auftakt der etwas anderen Geschichtsstunden machte Tim Altpeter, derzeit Doktorand am Lehrstuhl für Neuere und Osteuropäische Geschichte der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. In seinem Vortrag machte er deutlich, wie wichtig angesichts der heute erneut ausbrechenden Konflikte in Osteuropa die Auseinandersetzung mit der „vergessenen“ Ostfront des Ersten Weltkrieges ist. Der Vortrag zeigte einerseits, inwiefern sich die Ostfront von der allzu bekannten Westfront des „Großen Krieges“ unterschied, andererseits auch die militärhistorischen Entwicklungen an diesem Frontabschnitt zwischen 1914 und 1918.

Der Jugendoffizier der Bundeswehr, Hauptmann Dominic Ruffing, erläuterte in sehr lebendiger Sprache, warum es auf der ganzen Welt immer wieder zu Kriegen kam und kommt. Angesichts der derzeitigen Flüchtlingsströme aus allen möglichen Krisengebieten, ein brandaktuelles Thema.

„Wir müssen aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen.“ Es sei wichtig, den Jugendlichen die Schrecken des Krieges und auch die Folgen für die betroffenen Menschen aufzuzeigen, erläuterte Schulleiterin Gaby Schwartz, auch zur Sensibilisierung für die Situation der Flüchtlinge.

„Eine tolle Sache, unsere Schüler hab ich selten so gebannt einem Vortrag über Geschichte lauschen sehen“, war nicht nur Lehrerin Hary angetan. Eine intensive Betrachtung der Ausstellung zusammen mit den jeweiligen Fachlehrern folgte für alle fünf Neunerklassen und die Jahrgangsstufe 10. Natürlich wird das Gesehene und Gehörte in den folgenden Wochen auch im weiteren Unterricht aufgearbeitet. 

Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle ausdrücklich bei den Verantwortlichen des VDK für ihre ehrenamtliche Tätigkeit und ihr tolles Engagement für unsere Schüler.

08.10.2015 15:37 Alter: 9 Jahre