Galileo-Schüler zur Berufsorientierung bei der Gärtnerei Koehler

Foto: R. Klaus

Im Rahmen der diesjährigen Projektwoche besuchte die Klasse 7c der Galileo-Schule-Bexbach die Gärtnerei Koehler. Herr Koehler skizzierte zunächst das weit gefächerte Berufsbild und betonte, wie abwechslungsreich der Beruf selbst und auch die Ausbildung sind: Neben den Tätigkeiten als Gärtner gehören auch Pflasterarbeiten, das Reparieren von Motoren großer Mähmaschinen und elektrischer Einrichtungen zur Ausbildung. Selbst das Zuschneiden und Einsetzen von Glasscheiben wird erlernt, z.B. in Gewächshäusern.

Insbesondere hob Herr Köhler die enge Beziehung zur Natur hervor. Mit der Zeit brauche ein Gärtner keine Wettervorhersage mehr, man lerne den Himmel und das Wetter entsprechend zu deuten – oft genauer als die Vorhersage in den Medien. „Pflanzen sind auch nur Menschen“, sagte Herr Koehler und verdeutlichte dies damit, dass Pflanzen „trinken“ möchten, und zwar regelmäßig, nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig, und auch regelmäßig „essen“ wollen. Dazu bekommen sie Dünger, je nach Art in unterschiedlicher Zusammensetzung und Menge. Pflanzen mögen keine nassen Füße und keine Zugluft, sie können Sonnenbrand bekommen oder auch mal krank werden und wollen dann gepflegt werden. Viele Obstbäume leben auch nicht gerne alleine, d.h. für reichlich Fruchtansatz ist es empfehlenswert, ihnen einen Artgenossen an die Seite zu stellen.

Beim anschließenden Rundgang durch den seit 1904 bestehenden Familienbetrieb, in dem auch Sohn Florian - selbst ehemaliger Galileo-Schüler - eingearbeitet wird, wurden den Besuchern die Schwerpunkte des Betriebes gezeigt: Die Baumschule mit Schattenplatz und sich im Bau befindlichen Windschutzanlagen, zum anderen die großen Gewächshäuser für Zierblumen und Zimmerpflanzen.

Hier durften die Schülerinnen und Schüler – unter strenger Beobachtung des Haushundes – selbst tätig werden und kleine Duftgeranien eintopfen. Dabei staunten sie nicht schlecht, als Frau Koehler berichtete, dass demnächst knapp 10.000 solcher Geranien innerhalb von vier Tagen eingetopft werden müssen. Dabei wandern pro Stunde 250 solcher Pflänzchen durch die geübten Hände eines einzigen Gärtners in die Blumentöpfe. Auch sonst ist die anfallende Arbeit stark saisonabhängig: Es gibt ein Frühjahrs- und Sommergeschäft, eine Vorweihnachtssaison etc.. Lediglich im Winter ist es etwas ruhiger. Dann werden anstehende Instandhaltungsarbeiten innerhalb der Anlage durchgeführt.

Neben Hund Alex leben weitere Tiere in der Gärtnerei: Fische, Ziegen, Meerschweinchen und Vögel, sowie bei Bedarf tausende tierische Helfer: Marienkäfer im Kampf gegen Pflanzenschädlinge - ein tolles Beispiel für das ökologische Bewusstsein des Betriebes. Auch werden alle pflanzlichen Abfälle auf dem Gärtnereigelände zu nützlichem Kompost verarbeitet und dann wiederverwendet.

Nach knapp zwei Stunden kehrte die Klasse voller neuer Eindrücke und Informationen zur Schule zurück. Der Beruf des Gärtners scheint für den einen oder anderen Schüler interessant zu sein. Familie Koehler engagiert sich auf besondere Art für die Nachwuchsförderung in der Branche und in der Berufsorientierung der jungen Schülerinnen und Schüler unserer Schule, indem sie Jugendlichen die Chance bietet, während eines Praktikums in diesen Beruf „hineinzuschnuppern“.

Weitere Infos unter: http://www.koehler-gartenbau.de

10.02.2020 11:40 Alter: 4 Jahre