„Das Erbe on Tour“ zu Gast an der Galileo-Schule Bexbach

Fotos 1-5: Galileo-Schüler auf VR-Tour (Fotos 1-5: R. Klaus)

Die Geschichte der Stadt Bexbach und der saarländische Bergbau sind untrennbar miteinander verbunden. Was liegt da näher, als den Schülerinnen und Schülern der Galileo-Schule diesen wichtigen Baustein Bexbacher Stadtgeschichte im Unterricht näher zu bringen?

„Industrialisierung im 18. und 19. Jahrhundert“ ist ein Thema des Lehrplans der Klassenstufe acht. Zur Beschäftigung mit der Geschichte des Saarlandes sind unterschiedliche historische Begebenheiten und eine Auseinandersetzung mit den damaligen Lebenswelten aufgeführt.

Daraus sei die Idee geboren, die Wanderausstellung „Das Erbe on Tour“ nach Bexbach einzuladen, berichtete Fachlehrerin Apollonia Hary. Die virtuelle Ausstellung bietet Schülern die Möglichkeit, aktiv an der Geschichte teilzunehmen und ein Teil davon zu werden. Die damaligen Lebensbedingungen werden von den Schülern in Kleingruppen an Hand verschiedener historischer Dokumente wie Fotografien, Landkarten und Videos analysiert und erfahrbar gemacht. Diese Materialien sind alle digital aufbereitet, so dass bei den Schülern dadurch nicht nur das kulturelle Erbe vermittelt wird, sondern das Angebot trägt auch im besonderen Maße zur Förderung der Medienkompetenz bei. So waren alle Gruppen immer mit einem Tablet und einem Handy ausgestattet.

Neben der digitalen Recherche zu den Themen „Lebensbedingungen im Bergbau“ und „Berühmte Personen im saarländischen Bergbau“ konnten die Schüler auch eigene Fotos und Videos zu den Themenbereichen erstellen. Ein besonderer Höhepunkt war die Reise in ein Bergwerk mit Hilfe einer virtuellen Brille, denn hier konnten die Schüler in ein virtuelles Museumsbergwerk eintauchen und ehemalige Bergwerksstollen sowie Aspekte zu Themen wie Grubenwetter, Bergmannskleidung oder Fördertechniken erkunden. „Die Geschichte des saarländischen Bergbaus ist gerade hier in Bexbach als ehemaliger Grubenstandort noch an vielen Stellen präsent“, so Fachlehrerin Hary. Viele Schüler hätten noch irgendwo in der Verwandtschaft Menschen, die im Bergbau gearbeitet hatten. „Dieses Erbe sollte nicht in Vergessenheit geraten.“

Tanja Weber, die zusammen mit ihrem Kollegen Alexander Caspar das Projekt der Landesmedienanstalt Saarland (LMS) betreut, erläutert die Zielsetzung der Aktion: „Wir beabsichtigen, das Bewusstsein für die Bedeutung des saarländischen Bergbaus zu schärfen und stärken gleichzeitig die Medienkompetenz. Dabei setze man einen Schwerpunkt auf den Einbezug digitaler Medien, spielen diese doch sowohl im alltäglichen Leben als auch im schulischen Kontext eine immer größere Rolle. „Diese Kombination macht diese Wanderausstellung für Schüler aller Altersstufen besonders attraktiv."

Und wie beurteilten die Schüler selbst diesen etwas anderen Unterricht? „Ich hätte nicht geglaubt, dass ein Museum so spannend sein kann“, fand Armina Custic nach ihrem „Rundgang“ mit den VR-Brillen  (VR = Virtuell Reality). Für Mitschüler Rijan Rindone indes war die Arbeit an der Kamera-Station besonders interessant. Hier könnten die Schüler ihre eigene Präsentation erstellen.

Der Projekttag war eine wirklich gelungene Aktion, die den Galileo-Schülern noch lange in Erinnerung bleiben wird. Sicherlich wird man nun auch die Geschichten, die der ein oder andere ehemalige Bergbau-Großvater erzählt, ganz anders einordnen können.

 

13.12.2019 11:59 Alter: 4 Jahre