"Fit in der Erinnerungsarbeit - Fahrt ins ehemalige Konzentrationslager Natzweiler-Struthof" - Rückblick aus Schülersicht

Foto: Das ehemalige KZ Struthof (Foto: Herr Hoffmann, 21.06.2016).

Am Dienstag, dem 21.06.2016, fand die Studienfahrt in das ehemalige Konzentrationslager (KZ) „Natzweiler-Struthof“ statt. Das im Elsass gelegene Lager, welches heute nur noch zum Teil existiert, wurde von den Schülern mit großer Achtung vor den grausamen Leiden, die die Menschen dort erlitten haben, besucht.

Natzweiler ist ein kleines Dorf in den Vogesen, in der Nähe von Rothau und Schirmeck. Das Konzentrationslager „Natzweiler-Struthof“ war offiziell ein sogenanntes Straf- und Arbeitslager.

Daher erkundeten wir zuerst den noch vorhandenen Teil eines Steinbruchs, wo sich viele Häftlinge zu Tode schufteten. Das Motto hieß „Arbeiten für Freiheit“, eher gemeint war aber „für den Tod“. Danach fuhren wir zu dem eigentlichen KZ, das von doppelten Stacheldrahtzäunen und hohen Wachtürmen umgeben war. Eine Flucht war dadurch nahezu unmöglich. Man konnte sich die grausamsten Lebensbedingungen vorstellen, unter denen rund 52.000 Häftlinge gelebt haben und von denen ca. 22.000 gestorben sind. Wenige Meter von den Baracken entfernt lag das Krematorium, wo die Leichen verbrannt wurden. Außerdem wurden in dem gleichen Gebäude auch an Lebenden medizinische Experimente vorgenommen.

Die Häftlinge mussten schwere Arbeiten verrichten, wie z.B. den Abbau des dort gefundenen roten Granits. Wer nicht richtig arbeitete, wurde hart bestraft, oft auch mit dem Tod. Einer der Galgen ist heute noch auf dem Gelände zu sehen. Viele Häftlinge waren außerdem stark unterernährt, da sie nur sehr wenig Essen bekamen. Von den schrecklichen Schicksalen der Inhaftierten, die in diesem Lager bis Ende 1944 andauerten, berichtete uns ein einheimischer Führer, der bei den Schülern großes Interesse an den grausamen Zeiten unserer jüngsten Geschichte wecken konnte.

Wir denken, dass alle Schüler tief beeindruckt und um einiges Wissen reicher nach Hause kamen.

Wir danken Luisa Peehs (9e) und Nils Barbarics (9e) für diesen Artikel. Ein Dank gilt auch Herrn Hoffmann, der als Vater an der Fahrt teilgenommen und diese fotografisch dokumentiert hat.

Steffi Philippi

02.07.2016 10:25 Alter: 8 Jahre